1. Etappe: Westhausen – Ulm

Die erste Teilstrecke sollte von Westhausen nach Rammingen bei Langenau, über Hülen – Giengen hoch übers Härtsfeld gehen. Doch ohne den tatsächlichen Verbrauch bei starken Anstiegen zu kennen, kam die erste Änderung mit der Strecke über Aalen und dann an der Brenz entlang. Die Fahrrad-App erkannte das nach wenigen Metern und rechnete die Strecke um. Dazu forderte sie aber Internetzugang an, was dem Handy neben dauerhaftem GPS-Kontakt einige an Energie abforderte, dank einer Solar-Powerbank aber schnell ausgeglichen.

Zur LENI ein paar Informationen. Es ist das Riese & Müller Load 60 Vario und das komfortabelste, das wir im Verein kostenfrei zur Nutzung bieten. Vorder- und Hinterrad sind gefedert, was sich bei der Beladung schnell als großen Vorteil herausstellte. Die Räder können mit dem maximalen Luftdruck gefüllt werden, was eine hervorragende Laufleistung bringt, ohne beim Komfort Abstriche machen zu müssen. Als Motor hat es einen Bosch CargoLine und eine Batterie mit 500Watt Kapazität. Gebremst wird mit hydraulischen Scheibenbremsen und geschaltete mit einer stufenlose Nabenschaltung.

Der Fahreindruck nach dem ersten Tag war überzeugend bis begeisternd. Nach 3 Std. und 34 Minuten, 64 km Strecke bei durchschnittlich 18 km/h war die Batterie noch bei 66 km Restreichweite. Wie konnte das bei einer Gesamtkapazität von ca. 100 km sein? Ganz einfach: das Rad rollt und rollt und rollt. Wenn die Masse einmal in Schwung gebracht war, konnte ich die Motorunterstützung komplett ausgeschaltet und musste sie erst beim Anfahren oder bergauf wieder aktivieren werden. Zur Schaltung auch noch ein Wort: Nabenschaltung stufenlos – eine tolle Sache. Schalten zum Anfahren ist ist im Stehen möglich. Es gibt keine festen und manchmal unpassende Stufen zwischen den Gängen, wie sie bei Kettenschaltungen manchmal sind.  Eine zu jeder Anforderung passende Übersetzung sind die wesentlichen Vorteile dieser stufenlosen Schaltung. Nach kurzer Eingewöhnung auf den Drehgriff bin ich sehr angetan von ihr. In Summe halte ich den Preis von etwas über 6.500 € für das R&M Lastenrad als angemessen.

Nun zurück zur Fahrt: bergauf ging es insgesamt 540 m, bergab 550 m. Der steilste Anstieg war im Esselsburger Tal. Da ging es auf 900 m Distanz 70 m in die Höhe. Mit zweitstärkster Motorunterstützung und im niedrigsten Gang ging es dennoch gemütlich und ohne Aufzustehen nach oben. Da es bewölkt und leicht windig war, kam ich auf gute „Betriebstemperatur“. Die gesamte Strecke war schön, entspannt und kurzweilig. Entlang des Kocher, an seinem Ursprung vorbei, dann der Brenz gefolgt auch bis zu deren Ursprung.  Schließlich einige km im Lonetal entlang – so war es pure Erholung mit viel Natur.

Die Übernachtung auf dem Campingplatz scheiterte jedoch. Er war wegen Umbau geschlossen. Auch der Plan B, die Jugendherberge in Ulm klappte nich. Sie hatte eine große belgische Gruppe zu Gast und durfte deshalb auf Grund der Coronabestimmungen, keine weiteren Gäste aufnehmen. Aber da waren ja noch meine Studienkolleginnen Thomas und Ulrike in Ulm-Söflingen. Ob sie wohl verreist oder daheim sind? Ja, sie waren da und so gab es ein tolles Wiedersehen mit viel Erzählungen bis in die späte Nacht und der erste Test für das Zelt. Das lies ich mir dann nicht nehmen!

Am nächsten Tag nahm mich Thomas mit in die TH Ulm – dem Ort unserer Studien und sein heutiger Arbeitsplatz. Als Online-Gast schreibe ich nun diesen Tag nieder und bekomme dabei riesig Lust auf die Weiterreise. Ein letzter Kaffees mit Thomas und los geht es mit geplanten 3 Std.37 und 65,4 km bei 280 m hoch und 230 m runter nach Biberach an die Riß. Als Plan A steht ein neuer Versuch an, in der dortigen Jugendherberge zu übernachten. Mal sehen, vielleicht kommt doch wieder Plan „?“ und das Zelt zum Einsatz. Warum nicht?

Hier ein paar Bilder im Durchlauf:

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